Das erste Mal seit 2006 war die IGR nicht mit einem Stand auf der Biermeile vertreten. Der Veranstalter hat mittlerweile eine hinreichend geschulte Security um offensichtliche Neonazis von der Veranstaltung zu entfernen. Laut deren Angaben gab es rund 60 Sichtungen von offen rechten Symbolik/Mode. Gegen mehrere Personen wurden Hausverbote verhängt. Auf der Meile anzutreffen waren zudem eine Hand voll organisierter Neonazis und Mitarbeiter der rechten Gerüstbaufirma “Systemfeind“. Desweiteren wurde auf einem der Männer-Dixis in Höhe Weberwiese der Spruch: “Hitler hatte Recht, die Juden müssen weg“ an eine Wand geschmiert.
Auch Miarbeiter*innen des “Verein für Demokratische Kultur – Initiative für urbane Demokratieentwicklung e.V.“ waren zur Beobachtung auf der Biermeile anwesend. Sie dokumentierten 57 Sichtungen. Ihre Zahl liegt damit deutlich öber der des Vorjahres (36). Dazu muss jedoch gesagt werden, dass in diesem Jahr ausnahmslos jede Beobachtung dokumentiert wurde, die eine Verbindung zu Rechtsextremismus aufweist, unabhängig von der Frage, ob die entsprechende Sichtung gegen die Festivalordnung verstößt:
14 rechtsextreme Tätowierungen, 5 bekannte Rechtsextreme, 4 T-Shirts rechtsextremer Bands, 28 x rechte Mode, 6 x Sonstiges
Die Polizei leitete darüber hinaus ein Ermittlungsverfahren gegen zwei Männer ein, die im Bayerischen Festzelt den Hitlergruß zeigten und “Sieg Heil“ riefen.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Veranstalter und der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus findet weiterhin statt. Die IGR macht bis auf Weiteres keinen Infostand mehr. Einzelne Mitglieder der IGR machen Spaziergänge über die Biermeile. Die Ergebnisse werden in den Folgejahren weiter dem Register zur Erfassung für die Chronik gemeldet.
Denn auch wenn von der Biermeile grundsätzlich keine Gefahr mehr ausgeht, nazifrei ist sie nicht. Daher ist es wichtig, das Erreicht zu manifestieren und nicht aus den Augen zu verlieren.