Um die Entwicklung des zunehmenden latenten und offenen Alltagsrassismus sichtbarer zu machen und geeignete Gegenstrategien zu entwickeln, rief die Initiative gegen Rechts Friedrichshain 2008 – das in Deutschland bisher einmalige – Projekt „Servicewüste für Rechte und Rassisten“ ins Leben.
Anlass war ein schwerer Überfall auf ein linkes offenes Projekt in der Samariterstrasse.
An einer ersten Aktion beteiligten sich alle Gewerbetreibenden im Gebiet der betroffenen Straße und hängten von uns entwickelte aussagefähige Flyer in ihre Schaufenster.
Die Aktion wurde sogar vom türkischen Fernsehen wahrgenommen. Die Berliner Medien berichteten leider zaghaft bis gar nicht.
2009 erfolgte eine Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg / Stadtrat für Wirtschaft, um Gewerbetreibende für die Situation zu sensibilisieren. Wir haben eine Informationsbroschüre (PDF) entwickelt, der bereits ein erster Fragebogen und ein Aufkleber beilagen. Die Aktion war ausgerichtet auf gastronomische Einrichtungen.
Wir alle tragen Verantwortung dafür, dass der Kiez für alle Menschen, Einwohner*innen, Zugezogene, Tourist*innen u. a. lebens- und liebenswert bleibt. Die Dunkelziffer der rassistischen und diskriminierenden Vorfälle ist gross, darauf weisen Expert*innen aus Opferberatungsstellen immer wieder deutlich hin.
Das Projekt wurde daher im Oktober 2010 durch das Register evaluiert.
Wir möchten Licht ins Dunkel bringen und befragten flächendeckend 650 Gewerbetreibende/ Unternehmungen über ihre Erfahrungen und ihr Wissen zum Themenkomplex Rassismus und Diskriminierung. Partner für die Bekanntmachung und öffentliche Auswertung der Aktion waren der Runde Tisch Tourismus Friedrichshain-Kreuzberg und der Hotel- und Gaststättenverband Berlin.
Hier die stark gekürzte Auswertung (PDF).
PDF-Broschüre MBR/Dehoga: Rechtsextremen nicht auf den Leim gehen, Ratgeber für Gastronomie und Hotellerie
PDF-Broschüre MBR: Ladenschluss; Jetzt, mit Infos zu Hausverboten
Alle Einträge zur Servicewüste
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