Laut Zeug*innenberichten kam es in einer queeren Bar in Kreuzberg zu einer massiven antisemitischen Bedrohung. Im Rahmen einer Soliparty wurde eine Gruppe jüdischer Queers und ihrer Allys von Gästen antisemitisch massiv bedroht unter Gegenwart der Veranstaltenden, so berichtete es die Gruppe. Im Vorfeld der Mobilisierung gab es bereits einem Post der Veranstaltenden (der später gelöscht wurde), in dem von Kolonialismus, Genozid und Apartheid die Rede war. Darunter fanden sich viele antisemtische Kommentare. Daraufhin erkundigte sich die Gruppe jüdischer Queers und Allys, ob sie sich beim Besuch der Veranstaltung Sorgen um ihre Sicherheit machen müsse, was mit einem vorliegenden Sicherheitskonzept verneint wurde. Die Betroffenengruppe berichtete: Während der Soliparty sei die Gruppe von einem Mitarbeiter angeschrien worden, dass für sie hier kein Platz wäre. Im späteren Verlauf versammelten sich nach Angaben der Betroffenen ca. 50 Personen, aus der heraus sich einzelne als BDS-Anhänger*innen bezeichneten, um die Gruppe herum und beschimpfte und bedrohte sie als „Zionistenschweine“, „zionist rapists“, „Faschisten“ und „genocide supporters“. Die Gruppe sei aufgefordert worden zu gehen und sah sich massiv bedrängt. Dies wurde aus Angst um die Sicherheit zunächst abgelehnt, da sich bereits draußen vor der Tür ebenfalls eine größerer Gruppe versammelt hatte und auf sie wartete. Die Betroffenen-Gruppe alarmierte die Polizei. Zwei Personen von ihnen verließen den Raum und seien nach ihrem Bericht zufolge draußen sofort bedroht und bespuckt worden. Sie berichteten, dass sie nun in den Raum zurückzukehren versuchten, um sich in Sicherheit zu bringen. Das Personal habe die Tür nicht geöffnet, teilte die Gruppe der Betroffenen mit. In dem Moment traf die Polizei ein und trennte die Betroffenen von der wartenden Gruppierung.
(*) Ein Ally (Verbündete*r) ist eine nicht-queere Person, die sich für die Rechte der LGBTIQ*-Community einsetzt.