9:30 Uhr, Turmstr. 91, Raum 1/537, 10559 Berlin
weitere Verhandlungstermine: 26.09., 14.10., 21.10., 28.10., 4.11. immer 10:15 Uhr am selben Ort
Am 29.03.19 waren unsere Freundin Maria, ihr Mann und ihr Schwager in einer Berliner U-Bahn unterwegs, als sie von einer weißen deutschen Frau mit einem Messer attackiert wurden. Alle drei wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt und leiden immer noch an den körperlichen und psychischen Folgen des rassistischen Angriffs.
Obwohl sie große Angst vor Folgeangriffen haben, werden Maria und ihre Familie als Nebenkläger*innen auftreten und als Zeug*innen vernommen.
Da die Angreiferin Maria während der Tat rassistisch beschimpfte, gehen wir, zahlreiche Romaverbände und Unterstützer*innen von einer rassistisch motivierten Tat aus.
Wir möchten, dass der Fall öffentlich bekannt wird. Romnja treten in deutschen Gerichten sehr selten als Klägerinnen auf. Dennoch hat sich Maria zu diesem Schritt entschlossen, da der Tathergang auf zahlreichen Videoaufnahmen dokumentiert wurde und nicht verleugnet werden kann. Trotzdem besteht ein großes Risiko, dass das rassistische Motiv von den Richtern nicht als ein solches anerkannt wird und die Angreiferin als „psychisch gestörte Einzeltäterin“ dargestellt wird. Auch in der deutschen Presse wird selten über rassistisch motivierte Straftaten gegen Roma berichtet. In den Medien wurde bei dem aktuellen Fall weder das Tatmotiv erwähnt noch wurde erwähnt, dass die Angegriffene Roma waren.
Zeigen wir Maria unsere Solidarität. Zeigen wir ihr, dass sie nicht alleine ist. Rassismus gegen Roma muss sichtbar gemacht werden.